Erkrankungen der Arterien

Erkrankungen der Arterien können grundsätzlich in allen Bereichen des Körpers auftreten. Fast alle Arterienerkrankungen führen zu einer Verengung der betroffenen Gefäße. Als größte Risikofaktoren gelten Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, hohe Blutfette, Übergewicht und Bewegungsmangel.

Verengungen der Halsschlagadern verursachen etwa 20 Prozent der Schlaganfälle. Sie können entweder vorsorglich behandelt werden, das heißt noch bevor Symptome aufgetreten sind oder nach dem ersten Auftreten „typischer Symptome”. Diese sind Gefühlsstörungen oder Lähmungen an Arm und/oder Bein, akute schwere Sehstörungen (Amaurosis fugax – flüchtige Erblindung) an einem Auge und Sprachstörungen (Aphasie).

Die Therapie wird in unserem Hause in enger Absprache mit dem Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie sowie der Klinik für Neurologie abgestimmt. Notfallpatienten oder Patienten mit ersten Zeichen eines Schlaganfalls werden in der Klinik für Neurologie (Stroke Unit) stationär aufgenommen. Die Halsschlagader kann offen operiert werden (Therapie der Wahl) oder alternativ auch interventionell, mittels Aufdehnung und Einlage einer Gefäßstütze (Stent) therapiert werden (Alternative für spezielle Einzelfälle). Wichtig ist, dass Patienten, bei denen erste Symptome eines Schlaganfalls auftreten, unverzüglich stationär in die Klinik eingewiesen werden, beziehungsweise per Notarzt dorthin gebracht werden! Im Notfall wird der Patient unmittelbar stationär aufgenommen und es erfolgt in kürzester Zeit die notwendige Diagnostik in unserem Haus.

An arteriellen Gefäßen können nicht nur Engstellen und Verschlüsse, sondern auch krankhafte Erweiterungen (Aneurysma) auftreten. Diese Gefäßaussackungen bilden sich unter anderem auch an der Brust-, Bauch- und den Beckenschlagadern. Meistens verläuft diese Erkrankung über lange Zeit ohne Symptome. Die Veränderungen werden dann meist zufällig bei Ultraschall- oder CT-Untersuchungen entdeckt. Die besondere Gefahr der Erkrankung besteht darin, dass ein Aneurysma platzen kann und dann eine akute, lebensbedrohliche Blutung auftritt.

Unsere Klinik bietet sowohl das bewährte, offene Operationsverfahren an, als auch die  endovaskuläre Therapie. Hierbei wird das Aneurysma durch Einbringen spezieller Gefäßprothesen (ummantelte Stents), meist von den Leisten aus, ausgeschaltet.  

Endovaskulär behandeln können wir häufig auch Aneurysmata an der Brustschlagader. Diese Eingriffe müssen manchmal kombiniert werden mit Eingriffen an der linken Armschlagader oder den Halsschlagadern. Jeder Patient erhält von uns einen, auf ihn persönlich abgestimmten, Therapievorschlag. Die Auswahl des Verfahrens hängt zum einen ab, vom Allgemeinzustand und den Begleitkrankheiten, zum Beispiel des Herzens, zum anderen von der Form des Aneurysmas, da die endovaskuläre Behandlung nicht in jedem Fall möglich ist. In einigen Fällen werden auch Spezialprothesen eingesetzt („Seitenarmprothesen“ für die Beckengefäße) oder sogar individuell „fenestrierte Prothesen“ oder „Seitenarmprothesen“ angefertigt und dann implantiert. Seit Herbst 2014 können wir in einem neuen, hochmodernen Operationssaal, dem Hybrid-OP, arbeiten. Dieser bietet uns eine sehr leistungsstarke Röntgenanlage und damit die Möglichkeit der optimalen Bildgebung, bei gleichzeitiger Einsparung von Kontrastmittel und Bestrahlungszeit.

Weitere Schwerpunkte unserer Behandlung

  • Rekonstruktion der Aorta bei Aneurysma oder arterieller Verschlusskrankheit
  • Bypasschirurgie
  • Embolisation pathologischer Gefäße
  • Dilatation
  • Stentimplantation
  • Lyse
  • Embolektomie