Das Prostatakarzinom ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes. Mittlerweile erkranken in Deutschland ca. 40.000 Männer jährlich am Prostatakarzinom. Glücklicherweise gibt es sehr ausgefeilte Vorsorge-, Diagnosen- und Therapiemethoden.
Rektal-digitale Tastuntersuchung
Transrektaler Ultraschall
Prostataspezifisches Antigen (PSA)
Falls PSA > 10 ng/ml, Skelett-Szintigraphie der Knochen und evtl. CT Becken/Abdomen
Falls Bösartigkeitsgrad des Tumors aus der Prostatastanzbiopsie Gl > 6, Skelettszintigraphie der Knochen und CT Becken/Abdomen
Dennoch entwickeln ca. 25 % aller Patienten, die sich einer „heilenden” Therapie unterzogen haben, ein sog. PSA-Rezidiv, d.h. der PSA-Wert steigt wieder an. Bei ansteigendem PSA-Wert muss davon ausgegangen werden, dass irgendwo im Körper noch Tumorzellen vorhanden sind, die erneut wachsen.
In dieser frühen Phase ist jedoch mit den üblichen Untersuchungen (Computertomographie, Skelett-Szintigraphie, Kernspintomographie meist keine lokalisierte Diagnostik in der Regel möglich.
Mittels der neuen Cholin-PET-CT-Untersuchung ist eine exaktere Lokalisationsdiagnostik möglich, um zu klären, woher ein PSA-Anstieg kommt. Die Cholin-PET-Untersuchung ist aussagekräftig ab einem PSA-Wert von ca. 1,5 ng/ml. Die Vorstellung, die dahinter steht ist, dass evtl. durch eine erneute lokale Therapie (Bestrahlung, Operation) der Tumor entfernt oder in seinem Wachstum behindert werden kann. Hierzu gibt es jedoch nur sehr wenig zuverlässige Untersuchungsergebnisse und Studien, da es sich mit dem Cholin-PET-CT um ein relativ neues Verfahren handelt.
Bei Patienten mit nachgewiesenem Prostatakarzinom, wo der begründete Verdacht besteht, dass eine Metastasierung vorliegt, ohne dass diese in der klassischen Bildgebung (CT, Skelettszintigraphie) nachgewiesen werden kann.
Bei Patienten nach Therapie eines Prostatakarzinoms (radikale Prostatektomie oder Radiatio), die einen kontinuierlichen PSA-Anstieg aufweisen und in der normalen bildgebenden Untersuchung (CT, Szintigraphie) kein Tumornachweis sich findet.
Die PET-CT-Untersuchung ist eine wenig belastende Untersuchung und dauert ca. 45 Minuten. Der Vorteil ist die Kombination einer klassischen hochauflösenden Computertomographie mit einer Positonen-Emissions-Tomographie (PET). Hierbei macht man sich zunutze, dass Tumorzellen einen veränderten Stoffwechsel haben, deren Cholinverbrauch erhöht ist und mit besonders markierten Stoffen dieser Verbrauch durch radioaktive Zerfallsprozesse mittels PET gemessen werden kann.
In der Kombination und Zusammenführung von PET und CT ist die Untersuchung des gesamten Körpers in einem Untersuchungsvorgang möglich.
Für den Nachweis von Prostatakarzinomzellen ist deshalb Cholin besser geeignet als die sonst übliche Glucose (Zucker) bei anderen Tumoren.
Leider übernehmen nicht alle Kostenträger die entstehenden Untersuchungskosten. Aus diesem Grund wird vom Prostatakarzinomzentrum dann im Einzelfall ein Kostenübernahmeantrag an den Kostenträger gestellt.