Breites Spektrum der Notfallversorgung und Innerer Medizin am Krankenhaus Tirschenreuth

 

19.03.2024

Das Krankenhaus Tirschenreuth wandelt sich zum ambulant-stationären Versorger. Durch die Notfallambulanz, das ambulante OP-Zentrum, das weiterhin bestehende Angebot der Inneren Medizin mit dem Schwerpunkt Akutgeriatrie, den MVZ-Praxen und weiteren ärztlichen Praxen direkt am Standort bleibt das Krankenhaus auch weiterhin ein wichtiger Eckpfeiler der Versorgung in der Region.

Die Bundespolitik setzt mit der Krankenhausreform einen starken Fokus auf ambulante Behandlung und Operationen, Mindestmengen und Qualitätsvorgaben und will auch die Notfallversorgung zentralisieren. Deutschlandweit müssen sich deshalb vor allem kleinere Krankenhäuser verändern. Die Kliniken Nordoberpfalz begegnen dieser Herausforderung proaktiv: „Wir wandeln das Krankenhaus Tirschenreuth zu einem ambulant-stationären Versorger und nutzen so die Ansätze und Chancen, die uns die Krankenhausreform und die Entwicklungen im Gesundheitswesen bieten“, betont Michael Hoffmann, Vorstand der KNO. „Wir stärken bereits vorhandene und etablieren neue Strukturen für eine zeitgemäße und zukunftsfähige medizinische Versorgung, die auch den gesetzlichen Vorgaben entspricht“, ergänzt Tirschenreuths Landrat Roland Grillmeier.

Am Krankenhaus Tirschenreuth gibt es auch weiterhin eine stationäre Versorgung im Bereich der Inneren Medizin. Ein Blick auf die häufigsten Ursachen von stationären Aufenthalten im Vorjahr zeigt, dass eine Vielzahl dieser Erkrankungen hier auch zukünftig stationär behandelt werden können. Dazu zählen unter anderem die geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung bei Krankheiten am Muskel-Skelett-System, Entzündungen der Speiseröhre oder des Magen-Darm-Trakts, Erkrankungen der Verdauungsorgane, Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane, Herzrhythmusstörungen, Stoffwechselerkrankungen, auf Bluthochdruck zurückzuführende Beschwerden oder auch Ohnmachtsanfälle.

„Von den häufigsten Erkrankungen, die bisher stationär behandelt wurden, können wir auch zukünftig sehr viel aus dem bisherigen Versorgungsspektrum medizinisch stationär in Tirschenreuth versorgen“, so KNO-Vorstand Michael Hoffmann. „Für alle weiteren Erkrankungen und Behandlungen außerhalb der Inneren Medizin, zum Beispiel Geburten oder operativ zu versorgende Brüche, steht das Klinikum Weiden zur Verfügung, wo bisher gesperrte Betten wieder geöffnet werden können.“
Notfälle werden zukünftig in der Notfallambulanz am Krankenhaus Tirschenreuth versorgt. Diese steht Patienten von Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr sowie an Samstag, Sonntag und Feiertagen von 9 bis 20 Uhr zur Verfügung und wird gemeinsam von Ärzten der KNO und der KV / niedergelassenen Ärzten betrieben. Seitens der Kliniken Nordoberpfalz werden sich Dr. Robert Meiler (Ltd. Oberarzt Chirurgie), Ahmed Abdelaziz (Oberarzt Unfallchirurgie) und der langjährige Chefarzt Prof. Dr. Karl-Heinz Dietl um die Patienten in der Notfallambulanz kümmern. Unabhängig davon erhalten Patienten rund um die Uhr in einem Krankenhaus immer Unterstützung und medizinische Hilfe, zum Beispiel durch in der Nacht anwesende Ärzte und Pflegekräfte.

Die Notfallambulanz wird in räumlicher Nähe zur bisherigen Notaufnahme zu finden sein, der Zugang ist über den bisherigen Eingang möglich. Hier erhalten Patienten mit leichteren Erkrankungen Hilfe, die keine kritischen medizinischen Notfälle sind. Das Angebot richtet sich also vor allem an Patienten, die selbst in die Notfallambulanz kommen oder von Angehörigen gebracht werden können.

„Schwere Erkrankungen, wie zum Beispiel ein Schlaganfall, Herzinfarkt oder ein Polytrauma, werden weiterhin am Klinikum Weiden behandelt, wie es bereits jetzt der Fall ist. In Tirschenreuth stehen wir Patienten mit nicht gravierenden internistischen und allgemeinmedizinischen Notfällen zur Verfügung“, so Michael Hoffmann. Behandelt werden beispielsweise Erkrankungen und Beschwerden wie akute Bauchschmerzen, Schnitt- und Schürfwunden und Handverletzungen, akute Rückenschmerzen, Stauchungen der Extremitäten, Harnwegsinfekte, geringgradigen Verbrennungen und Verbrühungen sowie leichte Dehydrationen und weitere unklare allgemeine und sonstige internistische Beschwerden. „80 Prozent der Notfälle, die bisher in der Notaufnahme behandelt und stationär aufgenommen wurden, können weiterhin in der Notfallambulanz behandelt werden. Die Patienten werden dabei von Chirurgen, Internisten oder Hausärzten behandelt und können bei internistischen Beschwerden bei Bedarf auch stationär aufgenommen werden. Von den zehn häufigsten Krankheitsbildern, die 2023 notfallmäßig aufgenommen wurden, bilden wir – abgesehen von schweren Brüchen – auch weiterhin das fast vollständige Spektrum ab“, erklärt Michael Hoffmann. Dazu gehören unter anderem Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Herzinsuffizienz, Infektionen und Entzündungen der Atmungsorgane und viele weitere Erkrankungen.

„Die Zahl der Patienten, die eine wirkliche Notfallbehandlung erhalten, ist gering. Bisher haben mehr als zwei Drittel der Patienten die Notaufnahme nach einer Behandlung wieder selbstständig verlassen. Die Patienten, die bisher vor allem aus dem Bereich der Inneren Medizin stationär nach einem Notfall aufgenommen wurden, können zu einem großen Teil weiterhin stationär versorgt werden“, so Landrat Roland Grillmeier. Tirschenreuths Bürgermeister Franz Stahl weist darauf hin, dass Patienten auch weiterhin medizinische Hilfe am Krankenhaus Tirschenreuth erhalten: „Jeder Patient wird behandelt oder erhält eine medizinische Einschätzung, es wird also durchgehend medizinische Hilfe geben – entweder über die Notfallambulanz oder außerhalb der Öffnungszeiten durch einen Arzt der internistischen Abteilung.“

Zusätzlich stehen weiterhin wie gewohnt die MVZ-Praxen in direkter Nähe zum Krankenhaus zur Verfügung, die ambulante Versorgungsmöglichkeiten in der Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Gynäkologie bieten. Auch die KV-Praxis, die Praxen für Neurologie und Urologie sowie die internistische Gemeinschaftspraxis bleiben am Krankenhaus Tirschenreuth erhalten. Derzeit wird zudem geprüft, ob die Positionierung eines zusätzlichen Rettungswagens im Bereich der Notfallambulanz umsetzbar ist. Damit könnten Patienten, die am Klinikum Weiden behandelt werden müssen, schnell zum Schwerpunktversorger transportiert werden.